Klassische Astrologie
Die klassische Astrologie gilt als eines der ältesten Systeme der Esoterik und besaß zeitweilig sogar den Status einer anerkannten Wissenschaft. Bereits in der Antike stand das Wissen um den Lauf der Gestirne und deren Einfluss auf den Menschen in hohem Ansehen. Im Alten Orient, Vorreiter der Entwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse, wurde die Astrologie an Universitäten gelehrt; Astrologen von Königen und Kaisern als Berater engagiert.
Heute zählt man die Astrologie zu den Pseudowissenschaften, was bedeutet, dass sie einen wissenschaftlichen Ursprung besitzt, jedoch der modernen Definition des Begriffes "Wissenschaft" nicht standhalten. Die ehemals zur Astrologie zählende Astronomie gilt hingegen bis heute als moderne Wissenschaft.
Die Sternzeichen im Tierkreis
Die klassische Astrologie nimmt die Geburtsdaten eines Menschen für die Berechnung eines Horoskops. Anhand dieser Daten werden mittels Fachtabellen (Ephemeriden) die Gestirne zum Zeitpunkt der Geburt ermittelt und in eine kreisförmige Grafik eingetragen (Radix). In der Grafik werden entsprechend die Konstellationen der Gestirne zueinander mit den darum liegenden zwölf Sternzeichen in Zusammenhang gebracht.
Die zwölf aufeinanderfolgenden Sternzeichen im Jahreskreis sind Widder, Stier, Zwilling, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann und Fische. Gemeinschaftlich werden sie als Tierkreis oder Zodiac bezeichnet. Als das Sternzeichen einer Person definiert man das Tierkreiszeichen, in welchem die Sonne im Radix Position bezieht. Den ersten Deutungspunkt im Radix zeigt jedoch das Tierkreiszeichen auf, welches den äußersten, linken Punkt im Radix besetzt. Hierbei handelt es sich um den Aszendenten.
Gestirne der klassischen Astrologie
Die in der klassischen Astrologie einbezogenen Gestirne waren ursprünglich Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn, die in der modernen Astrologie durch Uranus, Neptun und Pluto ergänzt werden. Darüber hinaus werden in manchen Astrologiesystemen auch Chiron und Lilith als Gestirne einbezogen, die jedoch nicht als Planeten im eigentlichen Sinne angesehen werden.
Neben der Einteilung des Kreises in die Sternzeichen werden darüber hinaus weitere Einteilungen vorgenommen, so beispielsweise die zwölf Häuser (nicht mit den Sternzeichen identisch), von denen jeweils drei die Quadranten bilden (Kreisviertel, die jedoch je nach Häusersystem unterschiedlich groß sein können).
Die jeweiligen Konstellationen geben dem Astrologen Hinweise auf grundlegende Talente, Fähigkeiten und Fertigkeiten einer Person. Diese Deutung wird als Geburtshoroskop bezeichnet und wird heute zumeist mittels geeigneter Astrologie-Software umgesetzt.
Horoskoparten der klassischen Astrologie
Je nach Fragestellung der Person, für die Geburtshoroskop berechnet wurde, verwendet der Astrologe unterschiedliche Horoskoparten, um dem Fragenden Hilfestellung bei der Problemsuche zu finden. In zwischenmenschlichen Bereichen werden Komposithoroskope genutzt, bei denen die Geburtshoroskope aller beteiligten Personen miteinander kombiniert werden. Zu den Komposithoroskopen gehört beispielsweise das Partnerschaftshoroskop.
Für Zukunftsprognosen wird die Geburtskonstellation einer Person mit den Planetenbewegungen des angedachten Zeitraums in Verbindung gesetzt. Somit sollen besondere Einflüsse in diesem Zeitraum im Vorfeld erkannt und von der fragenden Person berücksichtigt werden können. Hierzu zählen unter anderem Tages-, Monats- und Jahreshoroskope, die jedoch nicht mit den bekannten Zeitungshoroskopen verwechselt werden sollten.
Horoskope in Tageszeitungen und Magazinen zählt man gemeinhin zur Populärastrologie, die verallgemeinerte Daten aus den aktuellen Planetenbewegungen pauschalisiert. Zeitungshoroskope sind entsprechend auch sehr allgemein formuliert und dienen mehr der Unterhaltung denn der astrologischen Unterstützung.
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